Ausbildung zum Technischen Produktdesigner

Langarm oder kurzarm, elegant oder sportlich – wie der nächste Sommermantel aussehen soll, darum kümmern sich Modedesigner. Aber wie sieht es denn zum Beispiel mit einem Gabelstapler aus? Auch technische Produkte sind ja schließlich nicht einfach von heute auf morgen da. Dafür sind Technische Produktdesigner zuständig. In der Ausbildung zum Technischen Produktdesigner sorgen Sie dafür, dass auch große Geräte ein schönes Design haben und dabei auch noch richtig funktionieren. Als Technischer Produktdesigner hat man sogar vor der Ausbildung die Möglichkeit, sich zwischen zwei Fachrichtungen zu entscheiden und sich auf ein Gebiet zu spezialisieren.

Der Beruf des Technischen Produktdesigners hört sich im ersten Moment sehr modern an – tatsächlich existiert er aber bereits seit 1937 – da hieß der Beruf nämlich noch Technischer Zeichner. Und es gibt gute Neuigkeiten für kreative Computer-Freaks, denn seit 1990 gehört auch das Erlernen von CAD-Programmen mit zur Ausbildung dazu. So kann man also sein Hobby zum Beruf machen. Und statt stundenlang mit Photoshop an einem Model rumzuretuchieren, arbeitet man eng mit Ingenieuren und anderen Produktdesignern zusammen und unterstützt deren Arbeit. Während der Ausbildung wird man hierfür auf diverse Programme spezialisiert, um 3D-Datensätze und Dokumentationen für Bauteile und Baugruppen zu erstellen und zu modifizieren.

Als Technischer Produktdesigner haben Sie zum ersten Mal die Chance, eigene Ideen grafisch so umzusetzen, dass sie fast greifbar nah sind und man sich diese in einem 3D-Format ansehen kann. Darüber hinaus ist der Beruf besonders vielfältig, denn Technische Produktdesigner haben ganz unterschiedliche Produkte, die sie gestalterisch umsetzen müssen. Von Brillen bis hin zu Fahrzeugen, Baggern, Kaffeemaschinen, technischen Geräten oder auch Messeständen – Technische Produktdesigner sind für die verschiedensten Bereiche zuständig. Als kreativer Kopf ist man hier also ganz besonders gut aufgehoben. Neben der Analyse, der Konzeption und der Prototypen- und Serienbetreuung gehört nämlich auch die Ideenfindung und Präsentation zu den Aufaben eines Technischen Produktdesigners.

Und es kommt noch besser – obwohl der Beruf des Technischen Produktdesigners als Ausbildung erst seit kurzem angeboten wird, gibt es drei gute Gründe warum es ein Beruf mit Zukunft ist. Zum Einen wird hier das dreidimensionale Konstruieren in den Mittelpunkt gestellt, zum anderen weil er auf die Entwicklung der Arbeitsprozesse in der Konstruktion eingeht und zu guter Letzt, weil er nicht nur zeichnen, sondern auch konstruieren, dokumentieren und präsentieren kann.

Wusstest Sie schon, dass...

  • …das Berufsprofil des Technischen Produktdesigners auf dem des Technischen Zeichners beruht?
  • …in der Regel kaum eine Zeichnung mehr handschriftlich angefertigt wird? Mit Hilfe der neuesten technischen Entwicklungen ist jede Zeichnung am Computer auf ein tausendstel Millimeter möglich.
  • …eine der bekanntesten Auszeichnungen für Produktdesign der red dot award ist?
  • …ein Drittel der Auszubildenden als Technischer Produktdesigner Frauen sind?
  • …im Sommer 2012 bei der Abschlussprüfung von 100 möglichen Geamtpunkten im Durchschnitt 82 Punkte erreicht wurden?

Dafür dauert die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner auch ungefähr ein halbes Jahr länger als gewöhnlich. Vorab man sich entscheiden in welche Fachrichtung man gehen möchtest. Ob Produktgestaltung und –konstruktion oder doch lieber Maschinen- und Anlagenkonstruktion, das bleibt einem vollkommen selbst überlassen. Wenn man sich für die Fachrichtung Produktgestaltung entscheidet, konzipiert und entwickelt man Datenmodelle und Produkte. Unter Berücksichtigung von Kosten, Gestaltung und technischen Möglichkeiten, wählen Sie die dafür nötigen Werkstoffe, Normen und Montagetechniken aus. In der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion konzipieren Sie in 3D-Modellen Bauteile/ Baugruppen sowie Fertigungsbezeichnungen für Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen. Dabei müssen die Grundlagen der Steuerungs- und Elektrotechnik berücksichtigt werden.

Damit man die notwendigen Berechnungen im Konstruktionsprozess auch ordentlich durchführen kann, muss man Winkel, Flächen und Volumen, aber auch Beschleunigung und Reibung berechnen können. Aber keine Sorge, das ist keine Voraussetzung, um sich für eine Ausbildung als Technischer Produktdesigner zu bewerben – diese Rechnungen lernt man alle während der Ausbildung. Auch die unterschiedlichen Softwareprogramme und Designvorgaben werden einem beigebracht.

Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre, kann aber bei guten Leistungen auch verkürzt werden. Eine Vorliebe für Zahlen und ein Feingefühl für Maße sollte man neben einem guten Schulabschluss ebenfalls mitbringen. Bevorzugt werden hier Realschulabgänger oder Abiturienten. Und sollte Ihnen das nicht reichen, können Sie sich nach der Ausbildung zum staatlichen geprüften Gestalter mit der Fachrichtung Produktdesign oder zum Techniker mit der Fachrichtung Maschinentechnik weiterbilden. Und mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch noch eine Runde studieren gehen und einen Abschluss als Dipl.-Ing. in Konstruktionstechnik oder als Dipl.-Designer in Industrial-Design machen. „Konstruieren“ Sie sich selbst einen ganz eigenen Weg!

Technischer Produktdesigner sollte man werden, wenn...

  1. ...man häufig neue und kreative Ideen hat.
  2. ...man bereits im Kindergarten schon die besten Bilder „gezeichnet“ hat.
  3. ...Mathematik kein absolutes Hassfach in der Schule ist/war.
  4. ...man sich vorstellen kann den Arbeitstag vor dem PC-Bildschirm zu verbringen.
  5. ...ein Gefühl für räumliche Darstellungen hat.
  6. ...gerne eigenverantwortlcih arbeiten möchte.

Auf keinen Fall Technischer Produktdesigner werden, wenn...

  1. ...Mathematik keinabsolutes Hassfach in der Schule ist/war.
  2. ...du dir nicht vorstellen kannst deinen Arbeitstag vor dem PC-Bildschirm zu verbringen.
  3. ...kein Gefühl für räumliche Darstellungen hast.